Ein Konzept ist immer nur eine Orientierungshilfe und beansprucht nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein. Um adäquates Lernen ermöglichen zu können, müssen wir den Kindern gerecht werden. Das können wir, wenn wir den psychologischen Entwicklungsstufen gemäß Material und Werkzeug zur Verfügung stellen. Auf diese Weise entäußern die Kinder ihre inneren Tendenzen. Sie signalisieren, was sie gerne tun möchten. Wir können ihnen helfen ihr Ziel zu erreichen.
Menschliche Entwicklung ist nicht linear, sondern geschieht sprunghaft im Sinne einer psychischen Metamorphose. Die Sprünge von einer psychologischen Stufe auf die nächsthöhere sind krisenhaft. Sie alarmieren die Umstrukturierung der Schutzmechanismen. Der Embryo, der Säugling, das Kleinkind, das Vorschulkind, das Schulkind, der Jugendliche schützen sich, autopoietisch - im Sinne der Selbstorganisation - gemäß ihrer jeweiligen biopsychosozialen Verfassung.
Der Begründer der Krisentheorie ist L. S. Wygotski, die Theorie der Selbstorganisation wird von H. Maturana und F. Varela vertreten.
Wygotski, L.S.
Ausgewählte Schriften Band 2, Köln 1987
Maturana, H. und Varela, F.
Der Baum der Erkenntnis, Frankfurt 2009