In dieser Arbeit wird die schrittweise Entwicklung des "Handelnden Unterrichts" dargestellt – ein Unterricht, der an den Interessen und Bedürfnissen besonders jener Schüler orientiert ist, die gesellschaftlich unterprivilegiert sind und in der Schule gewöhnlich nicht gefördert werden.
Die Autorin legt überzeugend dar, dass das sinnvolle selbstständige Handeln mit adäquaten Objekten gemeinsam mit Erwachsenen oder anderen Kindern eine unerlässliche Voraussetzung ist, sich die Welt objektiv zu machen.
Die Arbeit ist ein hervorragendes Beispiel für eine sozialwissenschaftliche relevante Forschung. Sie stellt ein Lehrstück dar, wie die Emanzipation in der Schule verwirklicht werden kann.
Es geht darum, die im aufklärerischen Denken angelegte Schulidee, das pädagogische Mandat für Gleichheit und Freiheit zu verwirklichen. Lehrer haben sich hierzu auf die zweckgerichtete Verunsicherung und Offenheit einzulassen, die den Schüler als gleichberechtigten Partner versteht.
Auf dieses Ziel ist dieses Buch gerichtet mit einer schönen, weil menschlichen Vernünftigkeit. Mir erscheint es als eine der überzeugendsten und unwiderstehlichsten Einladungen mit humanen Möglichkeiten im Schulbereich ernst zu machen; sein Inhalt vermag unser Sensorium in dieser Richtung zu stimulieren.
Beltz, Weinheim und Basel 1978
ISBN: 3-407-25052-5